Magirus on tour

Es geht Richtung Norden – Schweden Teil 3

Nach dem Fischer-Zwischenstopp geht es weiter Richtung Norden. Auf dem Weg stellen wir fest, dass es neben alten amerikanischen Autos, und davon gibt es reichlich, in Schweden auch Rentiere auf der Strasse hat. Zum Glück sehen wir alle rechtzeitig und kommen wohlbehalten in Idre Fjäll an.

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Idre Fjäll ist vor allem im Winter beliebt zum Skifahren und für sonstige Schneesportaktivitäten, bietet jedoch auch im Sommer viele Freizeitaktivitäten. Unter anderem hat es verschiedene Downhill-Strecken. Das Wetter ist jedoch gerade nicht so toll, deshalb geht es zuerst weiter mit den kulinarischen Köstlichkeiten. André will unbedingt mal selber Pulled Pork machen. Also sammeln wir genügend Holz, suchen uns ein Rezept heraus und los geht es. Leider ist alles Fallholz hier noch nicht ganz trocken und wir sind daher den ganzen Tag damit beschäftigt, das Feuer in Gang zu halten ohne allzu viel Rauch zu produzieren. Der Aufwand lohnt sich aber allemal, denn das Pulled Pork ist fantastisch und als Snack für die Wartezeit gibt es auch noch eine leckere Tarte aux myrtilles mit selber gesammelten Beeren. Die entsprechenden Rezepte findet ihr in unserer Outdoor-Küche.

Nach all den leckeren Menus ist es aber allerhöchste Zeit, uns wieder etwas mehr sportlich zu betätigen. Wir laden unsere Mountainbikes ab und machen uns voller Tatendrang auf den Weg zum Skilift. Als wir jedoch unten am Lift (wie in der Schweiz üblich) unsere Tageskarten kaufen wollen, stellen wir fest, dass hier alles ein bisschen anders läuft. Die Tickets hätten wir am Schalter des Freizeitzentrums kaufen müssen, welches sich jedoch weiter oben im Dorf befindet. Die Angestellten haben jedoch erbarmen mit uns und lassen uns einmal «gratis» mit dem Lift hochfahren, damit wir nicht die ganze Strecke wieder hochstrampeln müssen. Die Trails sind vor allem für André eher etwas zu einfach, es hat aber trotzdem Spass gemacht. Der Regenschauer kurz vor dem Mittag erinnert uns an die notwendige und nicht zu vernachlässigende Nahrungsaufnahme. Ein weiterer Vorteil: Die Trails leeren sich und wir haben (fast) freie Bahn.

Unsere 2×100 Liter Wassertanks sind wieder einmal leer. Da man jedoch in Schweden aus fast allen bzw. zumindest aus den fliessenden Gewässern trinken kann, ist es einfach, diese wieder zu füllen. Für diesen Fall haben wir vorgesorgt und eine akkubetriebene Tauchpumpe inkl. groben Vorfiltern (20 Mikrometer) gebaut. Die Vorfilter dienen nur zum Zurückhalten der Sedimente. Nachdem wir die Filter parallel zueinander und nicht in Serie aufgebaut haben, kommt dann auch etwas mehr Wasser durch.

Carole möchte unbedingt ihre neuen Wanderschuhe testen und so suchen wir uns eine schöne Tour heraus. Auch André wird in Schweden zum «Hiking Bird». Unsere Tour führt uns um den Nipfjället und den Mulen herum. Die Schuhe sind super und auch nach 20km sind keine Anzeichen von Blasen zu sehen. Ein weiteres Highlight der Tour: Carole (das Adlerauge) findet unsere ersten Hjortron! André (der Maulwurf) hat etwas mehr Mühe die Leckereien zu finden… Wobei die gelb leuchtenden Hjortron findet auch er, wenn sie direkt vor seinen Füssen wachsen.

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Das Wetter ist weiterhin nicht sehr sommerlich und macht Lust auf einen Saunabesuch. Es stellt sich jedoch als nicht so einfach heraus, eine offene Sauna zu finden, da diese oft nur im Winter betrieben werden oder wegen Corona geschlossen sind. Auf einem Campingplatz in der Nähe von Idre (Sörälvens Fiskecamp) meinen wir, gefunden zu haben, was wir suchen. Doch genau jetzt ist die Sauna wegen eines Blitzschlags kaputt und der Hotpot ist nur im Winter in Betrieb. Auf die Festellung von André, dass es mit den aktuellen 8°C ja eigentlich fast Winter sei, kam die Antwort: «Nein, Winter ist es wenn es -30°C ist.». Ok… Dafür gibt es hier ein kleines «Hexenhäuschen» mit einer grossen Feuerstelle und Bänken ringsum, welche wir für einen Tag mieten. Hier ist es richtig gemütlich und es lässt sich auch gut kochen und backen.

Vor unserer Abreise erhalten wir von der Betreiberin des Campingplatzes den Tipp, anstatt aussen herum Richtung Östersund zu fahren, den direkten Weg über kleine Nebenstrassen zu nehmen. So kommen wir zum ersten Mal in den Genuss von schwedischen Kiesstrassen. Auch landschaftlich ist die Route sehr zu empfehlen. Wer mal in der Gegend ist und die Route «nachfahren» möchte, hier ein paar Zwischenziele:

Bergstrasse Richtung Östersund & Vildmarksvägen: Idre → Foskros → Sörvattnet → Högvalen → Tännäs → Funäsdalen → Mittadalen → Ljungdalen → Storsjö → Asarna → Svenstavik → Östersund → Strömsund → Vildmarksvägen

Erkenntnisse

Die schwedischen Sessellifte scheinen sehr steil zu sein. Auch Hexen oder Quidditch-Spieler sind willkommen.