Magirus on tour

Acqua alta – Norwegen Teil 5

Es regnet immer noch, deshalb ist heute Indoor-Programm angesagt. André hat im Internet ein Motorrad-Museum gefunden, welches der Besitzer sogar extra für uns öffnet. Die Sammlung beinhaltet alte Mofas und Motorräder sowie Dinge des täglichen Bedarfs. Das Museum ist eher klein, aber liebevoll und mit verschiedenen sehenswerten Exponaten bestückt und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Für den Nachmittag ist ausnahmsweise besseres Wetter (wenig bis gar kein Regen) angesagt und wir würden gerne eine Wanderung zum Svartisen-Gletscher unternehmen. Da die Zubringerschiffe jedoch nur in der Hauptsaison fahren und jetzt nicht mehr, wissen wir nicht, wie wir dorthin kommen. Der Musemsbesitzer verrrät uns den Schleichweg und so gehen guter Dinge los. Im Herbst ist der letzte Teil der Strasse bis zum See für Motorfahrzeuge gesperrt, deshalb nehmen wir die Bikes. Beim See angekommen, geht es zu Fuss weiter. Der Pfad ist nicht markiert und ähnelt durch den vielen Regen in den letzten Tagen oft eher einem Bachlauf. Der eigentliche Gletscherweg startet am Ende des Sees bei der Schiffsanlegestelle. Die Landschaft ist sehr beeindruckend und es ist heute kaum vorstellbar, dass der Gletscher einst bis zum unteren See herunterragte.

Da der Nationalpark am Ende der Gletscherzunge beginnt, darf man mit der Drohne nicht auf den Gletscher hochfliegen.

Das «schöne» Wetter ist nur von kurzer Dauer. Auf dem Rückweg nach Mo i Rana statten wir der Setergrotta einen Besuch ab. Die Grønligrotta, welche etwas weiter oben liegt, ist deutlich grösser und mit Stegen und Beleuchtung versehen, aber deshalb in der Nebensaison geschlossen. Die Setergrotta hat ausser dem Infohäuschen am Parkplatz keine Infrastruktur und ist somit frei zugänglich. Gemäss Infotafel braucht man im Sommer einen Guide, in der Nebensaison nicht… Aufgrund des schlechten Wetters und der potentiellen Gefahr eines Wassereinbruchs halten wir den Besuch der Grotte sehr kurz.

Die Regenfälle der letzten zwei Wochen machen sich inzwischen auch auf den Strassen bemerkbar. Wir schaffen es gerade noch zurück nach Mo i Rana bevor die Strasse in den Norden wegen Hochwasser gesperrt wird. Die Wassermengen sind sogar für norwegische Verhältnisse aussergewöhnlich, denn der Wasserfall in Mo i Rana wird selbst für Einheimische zum beliebten Fotosujet. Aufgrund des Wetters verlassen wir die Küstenstrasse und fahren auf der Hauptroute (E6) Richtung Süden. Die Wassermassen begleiten uns jedoch weiterhin bis es in Grane zu einem Stau kommt. Es stellt sich heraus, dass ein Wohnmobil im Hochwasser stecken geblieben ist, da der Motor Wasser angesogen hat. Der Verkehr läuft daraufhin nur noch einspurig um die tiefste Stelle zu umfahren. Für unseren Magirus stellt dies keine Herausforderung dar, trotzdem wird kurze Zeit später der Streckenabsdchnitt ebenfalls gesperrt. Somit ist die Region Mo i Rana von der Aussenwelt abgeschnitten, da auch der Fährverkehr aufgrund von starken Winden unterbrochen ist.

Erkenntnis

Ein norwegisches Haus ist nur dann vollständig, wenn irgendwo aussen 24h pro Tag ein Licht brennt.

Norwegische Toiletten sind manchmal nicht ganz ungefährlich.