Magirus on tour

Am und auf dem Wasser – Schweden Teil 2

Wir sind nun seit gut zwei Monaten unterwegs und haben gemerkt, was am Lastwagen noch verbessert werden könnte. Im Schrank unterhalb des Waschbeckens, auch bekannt als «Horrorschrank», ist bis jetzt der schallgedämmte Lüfter, das Ablaufgefäss und der Ansaug des Luftentfeuchters, der 20l-Abwasserkanister fürs Abwasser im Winter (nicht ersichtlich) und Verschiedenes mehr eingebaut. Um noch mehr «Gedöns» darin unterbringen zu können, bauen wir eine zusätzliche Ablage und Gitterstäbe zum Freihalten des Luftansaugs. Ausserdem haben wir die angepasste Krankonstruktion fürs Ersatzrad zu Hause nicht mehr testen können und holen dies jetzt nach. Beide Projekte konnten wir erfolgreich abschliessen. Es kann also weitergehen.

Für die nächsten Tage wechseln wir unser Fortbewegungsmittel und den Untergrund. Wir wollen mit dem Kayak die vielen Schäreninseln bei Gryt erkunden. Das DDR-Faltboot fühlt sich auch im Meerwasser vor Schweden wohl. Carole manchmal eher nicht mehr so, wenn der Wind wieder mal etwas stärker und natürlich immer in die falsche Richtung bläst und die Wellen etwas höher schlagen. Grundsätzlich kann man aber meist im Schutz einer Insel paddeln und ist nie wirklich im offenen Meer, nur auf die Windrichtung ist nicht immer Verlass, da diese sehr schnell wechseln kann. Belohnt werden wir mit fantastischen Übernachtungsplätzen auf kleinen «Pirateninseln», einer eindrücklichen Kulisse beim Paddeln und kulinarischen Höhenflügen von André, z.B. Kartoffelgratin im Erdofen gebacken. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Einen Schärenhecht haben wir leider nicht gefangen…

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Da wir schon mal am Meer sind, wünscht sich Carole zum Geburtstag ein Meeresfrüchte-Menu im Restaurant. Aber, man glaubt es kaum, im ganzen Ort gibt es kein Restaurant, welches Meeresfrüchte im Angebot hat… Wir finden trotzdem ein gemütliches kleines Lokal, wo es super Nudelsalat mit Crevetten (wenigstens ein bisschen Meeresfrüchte) und Kuchen gibt.

Für die fünf grössten Seen in Schweden gilt das Freiangelrecht ohne Patent, deshalb machen wir uns auf den Weg zum Vätternsee. Das Finden eines geeigneten, nicht privaten und nicht zu teuren Platzes für den LKW gestaltet sich jedoch als schwierig und wir finden schnell heraus, dass sich das Fischen vom Ufer aus hier nicht lohnt. Der Abstecher hat sich trotzdem gelohnt, da wir auf dem Weg dorthin Werbeplakate für das Flygvapenmuseum in Linköping. Wir ergattern gerade noch zwei der Eintrittstickets, da die Anzahl Besucher aufgrund von Corona beschränkt ist. Der Eintritt ist frei und trotz geschlossenen Bereichen wegen Umbau, lohnt sich der Besuch definitiv. André ist so begeistert von der Ausstellung, dass er vom Aufpasser nach Ablauf der Besuchszeit rausgeworfen werden muss.

Manchmal ergeben sich die Reiseziele auch per Zufall. Wir halten an der Autostrasse an einem Parkplatz an, als gerade ein Mann mit einem Kessel uns unbekannten Beeren aus dem Wald kommt. Wir dürfen probieren und lernen, dass die Beeren Hjortron heissen und die teuersten Beeren auf dem Markt sind. Nach der Degustation führt er uns zu einem schönen Übernachtungsplatz am nahe gelegenen See. Es stellt sich heraus, dass er der hiesige «Fischerpolizist» ist. Dies wäre in der Schweiz nicht denkbar, dass ein Fischereiaufseher einen im LKW am See übernachten lässt! Der See stellt sich als «fängig» heraus. Es sind immer noch keine Forellen oder Hechte dabei, aber dafür haben unsere Eglis und Rotaugen kein Mindestmass.

Anmerkung: Für die meisten Seen in Schweden kann das Fischerpatent über die App «iFiske» gekauft werden (ca. 6-10 Euro pro Tag).

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So viel Fisch muss auch irgendwie verarbeitet werden. Eines der grossen Ziele von Carole für die Reise war es, mal selber Fisch zu räuchern. Um anständig Rauch zu produzieren, haben wir mittels Machete Holzchips produziert. Wie das Räuchern funktioniert, könnt ihr hier in unserem Rezept nachlesen.

Erkenntnisse

Spröd kann auch positiv sein.

Schwedisch ist manchmal wie Schweizerdeutsch.

Was ist der Unterschied zwischen einem schwedischen Lastwagen und der Sonne? Der Lastwagen fährt mit Diesel, die Helligkeit ist genau die gleiche.