Magirus on tour

Ein typisch norwegisches Wochenende – Norwegen Teil 6

Am nächsten Wochenende haben wir mit einem Kollegen von André in der Nähe von Trondheim abgemacht. Bis dahin ist noch etwas Zeit und da wir nicht gleich alle Sehenswürdigkeiten zwischen Mo i Rana und Trondheim auslassen wollen, machen wir einen Abstecher zum Torghatten. Der Berg ist nicht nur spektakulär auf einer kleinen Insel gelegen, sondern die Hauptattraktion bildet ein 30m hohes und 160m langes Loch im Berg. Dieses ist entstanden, als es sich noch um zwei Unterwasserhöhlen handelte, welche mit der Zeit durch die Meeresbrandung zu einer grossen Höhle wurde. Nach der letzten Eiszeit wurde die Gegend angehoben, das Loch im Berg kann heute also ohne Taucherausrüstung besichtigt werden. Das Wetter ist uns auch etwas besser gestimmt als die letzten Tage und so machen wir eine gemütliche Wanderung durch das Loch. André macht sich am nächsten Morgen nochmals auf zum Loch, um ohne andere Leute zu stören mit der Drohne ein paar Aufnahmen zu machen.

Gleich am Fuss des Berges hat es einen sehr schön gelegenen Campingplatz und so kommen wir auch wieder mal dazu, unsere Wäsche zu machen. Die Waschmaschine haben wir für uns, denn wir sind die einzigen Gäste. Der einzige der bei Carole’s Sprung über das Wasser applaudiert, ist der Campingplatbesitzer in seinem Bagger. Den Sprung auf dem Hinweg, also von rechts nach links, hat er zum Glück nicht mitbekommen, denn da wurde Carole im letzten Moment vom Mut verlassen und es gab nasse Füsse….

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Nun ist es aber Zeit uns auf zu machen Richtung Linesøya, wo wir mit einem Studiumskollegen von André und seiner Freundin in einem typisch norwegischen Wochenendhaus verabredet sind. Es wird nun definitiv herbstlich und die Bäume haben eine schöne orange-rote Färbung angenommen. Unterwegs machen wir halt bei einer kleinen Kapelle mit Friedhof, welche wunderschön ganz aussen auf einer Halbinsel liegt. Wir kommen etwas zu früh beim Wochenendhaus an, daher beschliessen wir, unser Glück mit der Angelrute zu versuchen. Ein geeigneter Fischerplatz ist schnell gefunden und tatsächlich hat André heute ein glückliches Händchen und zieht zwei schöne Seelachse raus.

Bei strahlendem Sonnenschein erklimmen wir am Samstag den Linesfjellet, den höchsten Punkt der Insel und gönnen uns eine leckere Pizza in der gemütlichen Insel-Bar. Am Sonntag besuchen wir eine der vielen Militärstellungen an der norwegsichen Küste, welche während des zweiten Weltkrieges unter der deutschen Besatzung gebaut wurden. Nach diesem sehr gemütlichen und geselligen Wochenende machen wir uns in unterschiedlichem Tempo auf den Weg nach Trondheim.

In Trondheim müssen wir uns für einmal nicht um einen Parkplatz für unseren Magirus bemühen, denn wir dürfen direkt vor dem Haus der Kollegen parken. Und wir kriegen sogar ein eigenes Zimmer mit einem richtigen Bett 😉. Ausgerüstet mit vielen Tipps machen wir die Stadt unsicher. Wir sind zwar beide nicht so wirklich «Stadtmenschen», doch Trondheim hat uns sehr gut gefallen. Die farbigen Häuser, liebevoll eingerichteten Cafés und engen Gassen erzeugen eine gemütliche Stimmung. Und auch hier gibt es Überreste militärischer Bauten zu bewundern, z.B. riesige U-Boot-Bunker welche heute als Gewerbehallen dienen. Wir besuchen das Freilichtmuseum, in welchem verschiedene typisch norwegische Häuser besichtigt werden können. Neben dem nachgebauten alten Stadtkern von Trondheim gibt es Bauernhäuser, Samensiedlungen und Küstenhäuser. Ausserdem können viele verschiedene Alltagsgegenstände bewundert werden und wir lernen viel über das frühere Leben in Norwegen. Auf der anschliessenden Biketour entdecken wir die Hügel um Trondheim und finden heraus, dass die norwegische Bewertung der Schwierigkeit von Biketrails sich nicht ganz mit den Schweizer Skalen deckt…

Bevor wir weiterfahren nutzen wir noch die Vorzüge der Stadt und machen einen Besuch bei Ikea. Unser «Horrorschrank» soll ein Update erhalten, damit nach dem Fahren beim ersten Öffnen des Schrankes nicht immer alles entgegenkommt. Da die Kartons viel Platz im Lastwagen einnehmen, wird das Regal gleich zusammengebaut. Ikea-Schränke sind eher für den Einsatz in Immobilien gedacht und nicht für den Offroad-Einsatz. Daher haben wir zur Ladungssicherung an den Schubladen ein Gummiband angebracht.

Am Abend steht ein Highlight vor allem für Carole an, wir nehmen an einem OL teil, die erste Teilnahme in Skandinavien, der OL-Hochburg. Und dann handelt es sich noch um einen Nacht-OL mit Massenstart. Um keinem PKW den Parkplatz zu «stehlen», parkieren wir den Magirus auf einem Kiesplatz auf der anderen Strassenseite. Es stellt sich heraus, dass wir genau auf der Startlinie des OL parkiert haben😂. Wir fahren den LKW 3 Meter zur Seite und dann passts. So einen kurzen «Anfahrtsweg» hatte Carole noch nie an einen OL😉… Beide meistern den OL problemlos und wir werden sogar noch im Laufbericht des organisierenden Vereins erwähnt.

Erkenntnisse

Hier handelt es sich nicht um die Zugangsbeschränkung zu einer Privatinsel sondern es soll verhindert werden, dass Füchse die Artenvielfalt der Vogelpopulation auf der Insel gefährden.

In Norwegen wählt man das WC-Papier nach seinem Lieblingstier. Schaf und Eichhörnchen stehen zur Auswahl.