Magirus on tour

Strom & Kühlschrank

Als wir den LKW gekauft haben, war im Aufbau kein Akku mehr drin. Aus den Erfahrungen die wir im Gartenhaus gemacht haben, wollten wir Lithium Eisen Phosphat (kurz LiFePo4) Akkus einbauen. Diese sind aber teuer, weshalb wir nach gebrauchten Einzelzellen Ausschau hielten. Zuerst haben wir Zellen mit einer Kapazität von 100 Ah eingebaut und anschliessend mit 2×60 Ah ergänzt. Insgesamt ergibt dies also 220 Ah bei 12 V. Die Zellen waren gebraucht, hatten aber noch die volle Kapazität. Generell halten LiFePo4 Akkus sehr lange (bis zu 8000 Zyklen), sind leicht, liefern hohe Ströme und können auch mit hohen Strömen geladen werden. Man sollte beachten, dass alle Zellen in Gebrauch möglichst dieselbe Spannung haben.

Überwachen / Laden

Laden können wir die Akkus entweder über die Solarzellen oder beim Fahren mit einem ISDT T6 Ladegerät. Unter- und Überspannung wird vom Solarladeregler überwacht, nicht aber die Einzelzellspannung. Dafür haben wir ein Deligreen 4S 200A 12V Batteriemanagementsystem (BMS). Dieses BMS macht zwar was es soll, die Balance-Funktion ist aber relativ schwach, das heisst bei grossen Akkus kommt das BMS mit dem Balancing nicht nach (ausser die Zellen sind alle perfekt gleich, zumindest bei gebrauchten Zellen ist das nicht 100% der Fall). Das ISDT T6 Ladegerät kann natürlich auch balancen. Als wir aber im Sommer lange Zeit nur mit Solarstrom die Akkus geladen haben, musste das BMS tatsächlich einmal eingreifen, weil die Zellen zu sehr gedriftet sind. Bei einem active Balancer oder einem BMS mit stärkerer Balance Funktion wäre das nicht passiert.

Das ISDT T6 Ladegerät hat den Vorteil, dass man mit bis zu 30 A laden kann und man auch mit den 12 V LiFePo4 Akkus im Aufbau die 24 V Bleiakkus des LKW laden kann. Das ist sehr praktisch, wenn die LKW Akkus langsam alt werden und der LKW im Winter nicht mehr starten möchte. Hierfür muss man aber Stecker umstecken und man muss wissen was man macht, also keine Plug and Play Lösung.

ACHTUNG: Zumindest die herkömmlichen LiFePo4 Akkus ohne Ytrium sollten unter 0° C nicht geladen werden! Mit Ytrium geht das Laden auch bis -20° C. Dies sollte man vor allem bedenken, wenn man die Akkus ausserhalb der isolierten Wohnkabine einbaut. Da wir die Akkus aber im Wohnaufbau haben, sollte die Temperatur immer über 0° C sein, sonst haben wir noch ganz andere Probleme…

Anzeige

Als Spannungs-, Strom- und Kapazitätsanzeige benutzen wir ein Juntek VAT4300. Die Datenübertragung ist wireless, das heisst, man kann die Messstelle am Akku verbauen und die Anzeige irgendwo anders befestigen (braucht aber 12 V Stromversorung). In unserem Fall ist die Distanz nur ein Meter, trotzdem verliert er ab und zu das Signal (zeigt dann kurz keinen Strom an, die Werte für die Kapizität bleiben erhalten). Mit der entsprechenden Anleitung kann man zusätzliche Menüpunkte freischalten und sogar den Strom und die Spannung kalibrieren. Wenn man ein Relais anschliesst, kann man sogar den Akku bei beliebigen Strom- oder Spannungswerten trennen. Etwas doof ist, dass wenn man aus Versehen das Display berührt, man gleich in ein Menu gerät und so zum Teil unbeabsichtigt etwas verstellt. Insgesamt ein cooles Gerät für wenig Geld.

Kühlschrank

Ein Kühlschrank hat auch gefehlt, als wir den LKW gekauft haben. Da war schnell klar, dass es ein Kompressorkühlschrank sein soll. Wir haben den Dometic CoolMatic CRX50 eingebaut, vor allem, weil er in einen vorhandenen Schrank gepasst hat. Wichtig ist, dass er gut hinterlüftet ist. Im ersten Sommer war das noch nicht der Fall und der Kühlschrank ist immer gelaufen und hat entsprechend Strom gebraucht. Nun haben wir einen Lüfter, welche die warme Luft hinter dem Kühlschrank absaugt und nach draussen befördert. Damit arbeitet der Kühlschrank nun sehr effizient (mit dem optionalen Eisfach sind auch Tiefkühlprodukte kein Problem) und es hat weiter den Vorteil, dass es im Sommer im Aufbau weniger heiss wird. Ansonsten ist der Kühlschrank eher klein (ein Kühlschrank ist wohl immer zu klein, egal wie gross er ist…), erledigt aber unscheinbar seinen Dienst.

12 V Kompressorkühlschränke sind im Allgemeinen sehr teuer und im fernen Ausland schwer zu beschaffen. Alternativ kann man sich auch einen normalen 230 V Haushaltskühlschrank kaufen und einen entsprechend dimensionierten Wechselrichter (Einschaltstrom beachten). Den Wechselrichter kann man mit dem Thermostat des Kühlschranks ein und ausschalten, so spart man den Ruhestrom des Wechselrichters ein.